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Happo am 22. Juni 2023, 21:16 Uhr
Mal wieder was aus der guten (?) alten Zeit.
Passend zum bevorstehenden Pokalspiel gegen den HSV, gab es einen lesenswerten Artikel von Rolf Hantel über vergangene Zeiten:
Wow - der HSV! Zufrieden lächelten die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen nach der Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal am vergangenen Wochenende. Der Hamburger SV ist eine Top-Mannschaft in der 2. Bundesliga und hat einen großen Namen im deutschen Fußball. Wenn die Auftaktrunde am 11. bis 14. August - die Termine werden erst noch festgelegt - ausgetragen wird, trifft an der Hafenstraße auch eine Menge Tradition aufeinander. Und ja, der Gastgeber aus der Dritten Liga fühlt sich als Außenseiter, aber aufmüpfig will er sein, die kleine Chance in diesem einen Spiel nutzen.
Natürlich rufen solche Begegnungen zweier klangvoller Clubs auch gleich die Chronisten auf den Plan. RWE gegen HSV, da war doch was….
Dass RWE vor 70 Jahren die Hamburger im Georg-Melches-Stadion vor 13.000 Zuschauern mit 6:1 abfertigte, das war damals ja noch normal angesichts der Kräfteverhältnisse. Die Rot-Weissen triumphierten später im DFB-Pokalfinale 1953 gegen Alemannia Aachen mit 2:1. Sie waren top.
Rot-Weiss Essen unterlag 2008 dem HSV klar mit 0:3
Normal verlief auch der bislang letzte Vergleich dieser beiden Teams im DFB-Pokal. Im Januar 2008 unterlag Regionalligist RWE dem Bundesliga-Gründungsmitglied von der Nordsee zu Hause mit 0:3. Die Hamburger Torschützen zeugen von hoher internationaler Qualität: Rafael van der Vaart, Piotr Trochowski und Ivica Olic.
Aber in der Saison 1972/73, da gab’s einen Pokal-Kracher zwischen diesen Kontrahenten, spektakulär und spannend, nichts für schwache Nerven. Den hat möglicherweise nicht mehr jeder so auf dem Schirm. Kleine Nachhilfe: Es war die Saison, als sich im Pokalfinale zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach Günter Netzer in der Verlängerung beim Stand von 1:1 selbst einwechselte und kurz danach den Ball mit links in den Giebel drosch zum 2:1-Erfolg der Gladbacher.
Wie demnächst trafen Essen und Hamburg in der ersten Runde aufeinander. Die Essener nahmen nach dem Abstieg 1971 aus der Bundesliga gerade den zweiten Anlauf, ins Oberhaus zurückzukehren. Was ihnen auch gelang. Und dann dieser Auftritt am 9. Dezember 1972: Pille Gecks, Nobby Fürhoff, Wolfgang Rausch, Ente Lippens und Dieter Bast – bumm. Nach 40 Minuten führten die Rot-Weissen im Georg-Melches-Stadion gegen den Favoriten mit 5:0. Die 8000 Zuschauer waren aus dem Häuschen ob des unglaublichen Zwischenstandes.
Rot-Weiss Essen startete 1972 gegen den HSV furios und lag mit 5:0 vorn
In der zweiten Hälfte kassierte die Mannschaft von Trainer Horst Witzler allerdings noch drei Gegentore zum 5:3. Sieg ist Sieg, allerdings gab es zu jener Zeit im DFB-Pokal noch ein Rückspiel am 20. Dezember 1972 im Volksparkstadion. Und dort wurden die drei Gegentore RWE zum Verhängnis.
Zwei Treffer von Georg Volkert (29., 37.) reichten zur Verlängerung, die der HSV auch in Unterzahl (Björnmose hatte in der 62. Minute Rot gesehen) schließlich mit 5:0 gewann. Die Dinge waren wieder gerade gerückt, der Ausgang entsprach dem Kräfteverhältnis. Im Kader des HSV standen so renommierte Fußballer wie Manfred Kaltz, Peter Nogly, Willi Schulz, Klaus Zaczyk, Horst Heese, Georg Volkert.
Bemerkenswert sind die Zuschauerzahlen vor 50 Jahren: 8000 in Essen, 5500 in Hamburg. Das wird in knapp zwei Monaten ganz anders sein. Das Stadion an der Hafenstraße wird mit rund 19.000 Zuschauern ausverkauft sein, es würden locker noch weitaus mehr kommen. Sportlich gibt es wie 1972 den Klassenunterschied auf dem Papier: RWE will in der 3. Liga eine bessere Saison spielen als in der Premieren-Spielzeit, der HSV nach dem Abstieg 2018 endlich zurück in die 1. Bundesliga. Doch das hat im Pokal aus Erfahrung nicht viel zu bedeuten.
Mal wieder was aus der guten (?) alten Zeit.
Passend zum bevorstehenden Pokalspiel gegen den HSV, gab es einen lesenswerten Artikel von Rolf Hantel über vergangene Zeiten:
Wow - der HSV! Zufrieden lächelten die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen nach der Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal am vergangenen Wochenende. Der Hamburger SV ist eine Top-Mannschaft in der 2. Bundesliga und hat einen großen Namen im deutschen Fußball. Wenn die Auftaktrunde am 11. bis 14. August - die Termine werden erst noch festgelegt - ausgetragen wird, trifft an der Hafenstraße auch eine Menge Tradition aufeinander. Und ja, der Gastgeber aus der Dritten Liga fühlt sich als Außenseiter, aber aufmüpfig will er sein, die kleine Chance in diesem einen Spiel nutzen.
Natürlich rufen solche Begegnungen zweier klangvoller Clubs auch gleich die Chronisten auf den Plan. RWE gegen HSV, da war doch was….
Dass RWE vor 70 Jahren die Hamburger im Georg-Melches-Stadion vor 13.000 Zuschauern mit 6:1 abfertigte, das war damals ja noch normal angesichts der Kräfteverhältnisse. Die Rot-Weissen triumphierten später im DFB-Pokalfinale 1953 gegen Alemannia Aachen mit 2:1. Sie waren top.
Rot-Weiss Essen unterlag 2008 dem HSV klar mit 0:3
Normal verlief auch der bislang letzte Vergleich dieser beiden Teams im DFB-Pokal. Im Januar 2008 unterlag Regionalligist RWE dem Bundesliga-Gründungsmitglied von der Nordsee zu Hause mit 0:3. Die Hamburger Torschützen zeugen von hoher internationaler Qualität: Rafael van der Vaart, Piotr Trochowski und Ivica Olic.
Aber in der Saison 1972/73, da gab’s einen Pokal-Kracher zwischen diesen Kontrahenten, spektakulär und spannend, nichts für schwache Nerven. Den hat möglicherweise nicht mehr jeder so auf dem Schirm. Kleine Nachhilfe: Es war die Saison, als sich im Pokalfinale zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach Günter Netzer in der Verlängerung beim Stand von 1:1 selbst einwechselte und kurz danach den Ball mit links in den Giebel drosch zum 2:1-Erfolg der Gladbacher.
Wie demnächst trafen Essen und Hamburg in der ersten Runde aufeinander. Die Essener nahmen nach dem Abstieg 1971 aus der Bundesliga gerade den zweiten Anlauf, ins Oberhaus zurückzukehren. Was ihnen auch gelang. Und dann dieser Auftritt am 9. Dezember 1972: Pille Gecks, Nobby Fürhoff, Wolfgang Rausch, Ente Lippens und Dieter Bast – bumm. Nach 40 Minuten führten die Rot-Weissen im Georg-Melches-Stadion gegen den Favoriten mit 5:0. Die 8000 Zuschauer waren aus dem Häuschen ob des unglaublichen Zwischenstandes.
Rot-Weiss Essen startete 1972 gegen den HSV furios und lag mit 5:0 vorn
In der zweiten Hälfte kassierte die Mannschaft von Trainer Horst Witzler allerdings noch drei Gegentore zum 5:3. Sieg ist Sieg, allerdings gab es zu jener Zeit im DFB-Pokal noch ein Rückspiel am 20. Dezember 1972 im Volksparkstadion. Und dort wurden die drei Gegentore RWE zum Verhängnis.
Zwei Treffer von Georg Volkert (29., 37.) reichten zur Verlängerung, die der HSV auch in Unterzahl (Björnmose hatte in der 62. Minute Rot gesehen) schließlich mit 5:0 gewann. Die Dinge waren wieder gerade gerückt, der Ausgang entsprach dem Kräfteverhältnis. Im Kader des HSV standen so renommierte Fußballer wie Manfred Kaltz, Peter Nogly, Willi Schulz, Klaus Zaczyk, Horst Heese, Georg Volkert.
Bemerkenswert sind die Zuschauerzahlen vor 50 Jahren: 8000 in Essen, 5500 in Hamburg. Das wird in knapp zwei Monaten ganz anders sein. Das Stadion an der Hafenstraße wird mit rund 19.000 Zuschauern ausverkauft sein, es würden locker noch weitaus mehr kommen. Sportlich gibt es wie 1972 den Klassenunterschied auf dem Papier: RWE will in der 3. Liga eine bessere Saison spielen als in der Premieren-Spielzeit, der HSV nach dem Abstieg 2018 endlich zurück in die 1. Bundesliga. Doch das hat im Pokal aus Erfahrung nicht viel zu bedeuten.
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