Gegen den VfB Oldenburg kamen die Dabrowski-Schützlinge über ein Null zu Null nicht hinaus. Von wegen Hausmacht, der Haussegen hängt schief.

Nach dem Spiel gegen den VFB Oldenburg stelle ich mir einige Fragen:

  1. Gerechtes Unentschieden?
  2. Schafft RWE den Klassenerhalt und das mit Kautsch Dabrowski?
  3. Warum ist das Umfeld und auch ich so enttäuscht?

Frage 1 ist für mich am leichtesten zu beantworten. Ja, das Remis geht in Ordnung. RWE zwar mit mehr Ballbesitz, doch wenig Ertrag. Zwei Großchancen durch Ennali (19.) und Young (50.). Beide Angreifer trafen jeweils nur den Pfosten. Für diese beiden Szenen lasse ich Pech gelten. Auf lange Sicht betrachtet, hat es wohl auch mit fehlender Qualität und Kaltschnäuzigkeit zu tun.

Oldenburg dagegen hätte andererseits bereits nach acht Minuten in Führung gehen können. Eine scharf getretene Flanke verpasste Hasenhüttl denkbar knapp. Brand vergab völlig freistehend vor Golz (54). Den Siegtreffer verhinderte der eingewechselte Müsel, als er gedankenschnell den Schuss von Starke abfälschte. (87.)

Beide Teams besaßen noch ein paar Halbchancen. Insgesamt betrachtet war es gefühlt ein gutes Regionalligaspiel. Allerdings vor zweitligareifer Kulisse.

Frage 2: Auch hier behaupte ich, Ja. Der Klassenerhalt ist greifbar nahe und schon in Meppen können letzte Zweifel ausgeräumt werden. Vorausgesetzt, der DFB entscheidet nach seinen eigenen Vorgaben. Bei aller Kritik an das eigene Team, die unter RWE stehenden Mannschaften spielen nachweislich erfolgloser und werden jetzt nicht allesamt Siegesserien starten. Die Tabelle lügt nicht. Christoph Dabrowski kann also harte Fakten zu seiner Verteidigung vorlegen. Ein von vielen geforderter Trainerwechsel hätte, wenn, dann früher erfolgen müssen. Seine Personalpolitik ist auch für mich nicht immer nachvollziehbar. Ebenso die Begründungen, warum der und nicht der aufläuft. Kourouma ist das eklatanteste Beispiel. Dabrowskis Statements vor den Spielen klingen logisch, Im Spiel selbst finde ich davon allerdings so gut wie nichts wieder. All das macht ihn angreifbar. Schade, denn ich finde ihn nach wie vor sympathisch, nur kann das natürlich kein Maßstab sein. Ich wünsche ihm – und uns – dass die Saison versöhnlich zu Ende gespielt wird. Eine Trainerdiskussion für beendet zu erklären, ist dagegen völlig realitätsfremd und hat rein gar nichts mit Selbstzerfleischungstendenzen zu tun.    

Frage 3 ist schwieriger zu beantworten. Bei mir ist es die Erwartungshaltung. Gestern hatte ich ein gutes Gefühl vor dem Spiel. Sonnenschein, volle Hütte, Oldenburg keine Übermannschaft. Mein Tipp lautete 3:1. Wenn ich ehrlich bin, der Optimismus war einfach unbegründet. Nichts, aber auch gar nichts in den letzten Wochen deutete darauf hin, dass wir (ich) an der Hafenstraße und auch anderswo, eine spielerische Glanzleistung der Mannschaft erwarten können. Und auch an einen Kampf auf Biegen und Brechen kann ich mich bis auf die Wasserschlacht gegen Freiburg nicht erinnern. Eine Entwicklung der Mannschaft, der einzelnen Spieler zum positiven ist nicht zu erkennen. All das habe ich ausgeblendet. Die Realität sieht halt anders aus. So, wie die Partie gegen Oldenburg. Obwohl ich schon weitaus miesere Darbietungen erlebt habe. Mit dem Wissen versuche ich die letzten Begegnungen anzugehen. Ich erwarte nicht viel, lass mich aber gerne überraschen.

Kommt gut durch die Woche.

der Happo