Essen. Auch in der Vorstandsetage von
Rot-Weiss Essen stehen einige Veränderungen an. Der Stallgeruch sorgt
längst nicht mehr für gutes Betriebsklima.

Für Rot-Weiss Essen ist das Fußballjahr gelaufen. Unterm Strich lief es gut. In der Liga Platz sieben und damit weit über dem Strich. Zum Abschluss dann noch der Coup mit dem Cup. Bereits zum elften Mal gewann RWE den Wettbewerb um den Niederrheinpokal. Champions-League kann jeder, Niederrheinpokalsieger!

Für Sentimentalitäten ist kein Platz

Geld ist nicht alles, aber die über 300.000 Euro Mehreinnahmen könnten bei der Verpflichtung eines neuen Spielers entscheidende Argumente liefern. Natürlich muss es sportlich wie charakterlich ebenfalls passen. Logo. In wenigen Wochen werden wir wissen, wer dann das Logo auf dem neuen Trikot von Rot-Weiss Essen küssen wird bzw. darf.

Klingt ein wenig sarkastisch, ist es auch, doch längst habe ich mich daran gewöhnt. Fußball ist nun mal ein Geschäft, für Sentimentalitäten ist kaum noch Platz. Hauptsache, die Jungs geben alles, so lange sie unter Vertrag stehen. Wir Fans müssen uns an neue Gesichter gewöhnen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf der Geschäftsstelle und der Vorstandsetage.

Lange vorbei die Zeiten, wo eine rot-weisse Vergangenheit mit Voraussetzung war, um dort einen Job oder Posten bekleiden zu können. Das mag einigen Anhängern stinken, doch Stallgeruch sorgt nicht immer für ein gesundes Betriebsklima. Vom Namen her, müssten Pressesprecher Niclas Pieper und der zukünftige Vorstandsvorsitzende Marc Nicolai Pfeifer gut miteinander harmonieren…

Harmonie, die aktuell in der Fan-Szene fehlt. Stichwort Normalos gegen Ultras. Kein Alleinstellungsmerkmal von Rot-Weiss Essen, wohlgemerkt. Fast in jedem Verein identische Diskussionen. Die alles entscheidende Frage ist doch, wer ist denn nun der Retter des Fußballs? Sind die Ultras die Stimmungskiller oder eher die Fans auf den Sitztribünen? Gehört Pyrotechnik zur Fußballkultur?

Was haben Choreos mit Fußballtradition zu tun?

Unbestritten, zahlreiche Choreos sind wunderbar anzuschauen, spektakulär wie die riesigen Konzertbühnen von Metallica, Rammstein oder Helene Fischer. Wahre Kunstwerke. Mittlerweile finden sogar Wahlen statt, welche Choreografie die schönste des Jahres war. Ich habe absolut nichts dagegen, nur, was hat das mit der vielbeschworenen Fan- und Fußballtradition zu tun?

Ich frage das ohne einen anklagenden Unterton, ich wüsste es nur gerne. Wie auch immer, wenn der Stadionhit „Wir halten zusammen, RWE“ einen Sinn ergeben soll, dann wird es zum Start der neuen Saison auch einen Neuanfang innerhalb der Fan-Szene geben. Es täte uns allen, glaube ich gut, etwas mehr aufeinander zuzugehen, im Speziellen wie im Allgemeinen.

Der neue RWE-Kader wird internationaler

Genug der Worte zum Sonntag. Ansonsten nehmen die Rot-Weissen zumindest in Teilbereichen eine Ausnahmestellung ein: Platz eins beim Pro-Kopf-Verbrauch an Pils je Heimspiel und einer nicht autorisierten Studie zufolge, stellen sie die größte prozentuale Anzahl an Akademikern unter ihren Mitgliedern. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

Rot-Weiss Essen spielt zwar noch nicht international, aber der neue Kader scheint internationaler zu werden. Bisher haben u.a. ein Franzose und zwei Niederländer – auch Holländer genannt – an der Hafenstraße 97A ein Arbeitspapier unterschrieben. Keine Ente. Einer trägt übrigens den Namen Kaparos und nicht wie Kumpel Theo der Würger behauptet, Kasparow. „Demnächst spielen sie Rasenschach, Happo“.

Auf Wiedersehen, Marcus Uhlig

Es ist Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Auf Wiedersehen, lieber Marcus Uhlig. Danke für Deinen Einsatz bei Rot-Weiss Essen! Als Fan bleibst Du ja auf Lebenszeit mit RWE verbunden. Wenn Dir danach ist, ich steh für ein lockeres „Lets fetz Reds-Treffen“ zur Verfügung.

der Happo