Die folgenden Zeilen habe ich für die Funke-Medien Gruppe, Lokalsport Essen, erfunden.

Originaltitel: „Eine Fronleichnamsprozession in Rot und Weiß pilgerte zur Hafenstraße“

Und so stehts geschrieben:

Viele Essener Katholiken dürften sich Donnerstag ungläubig die Augen gerieben haben, als gegen Mittag zahlreiche rot-weiß gekleidete Menschen Richtung Bergeborbeck pilgerten. Nein, es handelte sich um keine Fronleichnamsprozession, vielmehr steuerten Fans von Rot-Weiss Essen ihren heiligen Ort an, das Stadion an der Hafenstraße.

Das erste öffentliche Training als Drittligist stand auf dem Programm. Wenn das kein Grund für eine Massenbewegung ist. Mir liegt es fern, mich über die Gläubigen lustig zu machen, doch es ist nun mal so, Rot-Weiss Essen ist für eingefleischte Fans eine Religion. Kann man gut oder schlecht finden, jedem seine Meinung. Ich find’s gut.Das große Interesse an der sportlich eher unbedeutenden Veranstaltung unterstreicht die enorme Vorfreude auf die kommende Saison. Anders als in den vergangenen Jahren steht das Grundgerüst. Die Mannschaft – das ist sie in der Tat und kein Marketingprodukt – bleibt im Großen und Ganzen zusammen. Trotzdem versuchte Jörn „Maximalus“ Nowak akribisch den Kader zu verstärken. Anscheinend ist es ihm gelungen.

Gefunden wurden ein Wunschspieler, ein Mentalitätsspieler, ein dribbelstarker Perspektivspieler, ein beidfüßiger und spannender Spieler, allesamt natürlich charakterlich einwandfrei. So oder so ähnlich begrüßte man seinerzeit auch Akteure wie Yannik Langesberg oder die beiden Felixe, Heim und Schlüsselburg. Nicht alles Gesagte sollte man halt für bare Münze nehmen. Diese Formulierungen sind „handelsüblich“, nachzulesen auf den Homepages sämtlicher Vereine.

Null Problemo, gel Alf?!

Die hab ich eher im Zusammenhang mit der Kaderverkleinerung, wenn vom Spieler loswerden gesprochen wird. Aber wehe, jemand bestellt sich ein Zigeunerschnitzel.

Bin nachgewiesenermaßen kein Fußballexperte und kenne keinen der fünf externen Neuzugänge. Asche auf mein Haupt.

Anhand der trockenen Daten lässt sich allerdings unschwer ablesen, worauf die sportlich Verantwortlichen Wert gelegt haben: Jung und kräftig müssen sie sein. Kaum einer (Berlinski) ist älter als 25 Jahre. Zusammen mit den drei ehemaligen U19- Spielern wird der Kader-Altersdurchschnitt erheblich gesenkt. Stichwort Nachhaltigkeit.

Robustheit ist gefragt

Zudem ist Robustheit gefragt. Auch in dieser „Disziplin“ wurde nachgebessert, nimmt man die Körpergröße als Grundlage: Ron Berlinski (182cm), Meiko Sponsel (189cm), Björn Rother (185cm) sowie Keeper Felix Wienand (190cm). Alles Leute mit Gardemaß. Lediglich der Junge aus St. Pauli, Aurel Loubongo-M’Boungou hörte nach 173cm auf zu wachsen. Ich freu mich jetzt schon, wenn die beiden Stadionsprecher, „Legenden-Walter“ und Christian „The Voice“ Ruthenbeck die Mannschaftsaufstellung zelebrieren. Jede Wette, Loubongo wird in Essen ein Großer!

Hat jemand Wette gesagt? Aktuell läuft die fast schon obligatorische Dauerkartenwette der Uralt-Ultras. Wie immer für einen guten Zweck und das ist der Wünschewagen allemal. Schwerstkranken Menschen einen Wunsch zu erfüllen, eine ungemein emotionale, wichtige Aufgabe. Wäre toll, wenn viele Menschen bei der Aktion mitmachen, egal ob RWE-Fan oder nicht. Am Ende sind wir alle gleich.

Stadionstuhl als Sonderanfertigung zu gewinnen

Zu gewinnen gibt es auch reichlich. Hier und jetzt darf ich verraten, Vorstandsboss Marcus Uhlig räumt nach langen, harten Verhandlungen für die Aktion seinen Stuhl. Es ist ein Stadionstuhl, eine Sonderanfertigung mit einer Original Sitzschale der ehemaligen Gottschalk-Tribüne. Noch in Arbeit, aber die Fertigstellung wird nicht so lange dauern, wie die Rückkehr in den Profifußball.

Nähere Infos dazu gibt es im Tollhaus-Hafenstrasse.de..

P.S: Ein Foto vom versprochenen Stadionstuhl kann ich leider noch nicht liefern. Marcus Uhlig weiß selbst noch nicht, wie er „am Ende des Tages“ 🙂 aussehen wird. Bin ebenso gespannt und neugierig wie der Vereinsboss. Ein besonderes Stück Rot-Weiss Essen gibt es aber auf jeden Fall zu gewinnen. Von wegen, Sitzen ist was für´n Arsch.
Auf gute Zeiten.

der Happo