Der Sieg war greifbar nahe. Das Unentschieden aber gerecht.

Wie es sich anfühlt, so kurz vor dem Abpfiff wenigstens noch einen Punkt zu retten, durften wir RWE-Fans bei München 60 erleben. Hat Seltenheitswert.

Ansonsten kennen RWEler ja nur das Gegenteil.
So wie zum x-ten Male in Ingolstadt.

Einwurf in der gegnerischen Hälfte (!!!) für Essen. Ballverlust. Ingolstadt leitet blitzschnell – allerdings ohne große Gegenwehr der Roten – einen Konter ein. Pass in die Schnittstelle, Sponsel überlaufen und Jalen Hakwins vollendet gekonnt ins lange Eck. Der überragend haltende Jakob Golz war in dieser Szene machtlos.Man schrieb die 90.Minute.

Beim Fußball ist es halt anders, als bei einem Date oder Vorstellungsgespräch. Da entscheidet nicht der erste, sondern der letzte Eindruck.

Was soll´s. Es ist nicht zu ändern. Unter dem Strich ist das Unentschieden okay.

Der Gastgeber war zu Beginn beider Halbzeiten die bessere, offensiv bemühtere Elf. Essen dagegen vorwiegend auf Ball- und Torsicherung bedacht. In den ersten 45 Minuten roch es nur ein einziges Mal nach einem Auswärtstreffer, als Kefkir lang auf Rother flankte, dessen Kopfball allerdings von Ingolstadts Keeper Funk entschärft wurde.

Größter Aufreger aus Essener Sicht, als sich Jakob Golz am Oberschenkel fasste und es zunächst so aussah, als müsste unsere Nummer Eins verletztungsbedingt das Feld verlassen. Durchatmen.

Zwei Gelbe Karten sorgten in Halbzeit Zwei für Lacher. Einwurf für Essen, doch Kopacz schnappt sich den zweiten Ball und wirft ein. Rother fands wohl gut und einige Minuten später, macht er einen auf Volleyball. Sauberer Block. Gekonnte Flugeinlage. Für diese Slapstickseinlagen gab es jeweils Gelb. Björn Rother dürfte Essens Kartenmessie Felix Götze noch einholen.

Ansonsten plätscherte das Spiel ohne Highlights vor sich hin. Bis dann beide Trainer genug hatten. Zwischen Minute 72 und 79 wechselte siieben Mal das Personal. Und das mit Folgen.

Tarnat gewinnt den Ball im Mittelkreis, passt auf Kefkir, der von der Außenbahn weit vors Tor flankt. Cedric Harenbrock drückt den Ball mit seinem operierten Knie in die Maschen. REISENJUBEL im Essener Block. Und auch in Fulerum. Der Junge hat es einfach verdient. Immer wieder muss er sich zurückkämpfen. Wir alle können nur hoffen, dass er endlich gesund bleibt und an sich glaubt. Er kann es, er könnte ein Eckpfeiler im Team sein.

Jetzt war Pfeffer in der Partie. Testroet scheiterte in der 85.Minute völlig freistehend vor Golz. Der Sieg war greifbar. Doch es kam anders. .

RWE ist im Soll. Die letzten vier Vereine scheinen vorerst da Unten festzustecken. Acht Punkte beträgt der Abstand zu den Abstiegsplätzen. Von daher bin ich zufrieden. Mehr geht immer.

Vor allen Dingen bei Berlinski und Ennali. Mir liegt es fern, einzelne Spieler niederzumachen, aber was die Beiden gestern abgeliefert haben, hat mich richtig genervt. Der Eine übermotiviert, der Andere pomadig und mimosenhaft. So helfen sie RWE nicht weiter.

Ein Sonderlob für unsere AuswärtsfahrInnen! Wieder einmal haben sie auf den Rängen den Ton angegeben. Die BSG-Audi-Anhängerschaft war chancenlos.

Wuppertal ist ne andere Nummer und ein anderer Wettbewerb. Obwohl in der Dritten Liga jedes Spiel wie ein Pokalfight angegangen werden sollte.

Das wird schon.

Bis denne,

der Happo