Kreativ Uwe, besser bekannt als Der-Herr-Ex, reiste extra für das Niederrheinpokalendspiel aus dem tiefen Schwarzwald nach Essen. Was sind schon über 1000 KM, um seinen Lieblingsverein endlich mal wieder in einem Heimspiel siegen zu sehen. Hier seine Eindrücke:

Sooooo …..

wenn mich der Herr Präsident so nett und „fast ganz ohne Druck“ (!!!) darum bittet, dann kann ich ja gar nicht mehr anders, als ein paar „kurze“ Zeilen zu unserem gestrigen Pokalspiel zusammen zu „zaubern“ !

Nachdem ich es nun schon eine halbe Ewigkeit leider nicht mehr persönlich zur Hafenstraße geschafft hatte, war die Vorfreude bei mir umso größer endlich mal wieder live von meiner heißgeliebten „Alten West“ aus ein ja nicht ganz so unwichtiges Spiel unserer Jungs genießen zu dürfen …. zusammen mit der „Kern-Zentrale“ der „sagenumwobenen“ Uralt-Ultras-Bande !

Leider haben diverse Autobahn-Baustellen auf dem langen Wege aus den dunklen Wäldern des wilden Südens hin zur Hafenstraße meine wochenlang haargenau ausgearbeiteten Planungen für den gestrigen Pokaltag nahezu komplett pulverisiert. Mit jedem weiteren Baustellen-Stau schrumpfte das eigentlich von mir  vorgesehene „Rahmenprogramm“ VOR dem Spiel bis zur Unkenntlichkeit. Als ich dann doch endlich mal an der Hafenstraße eintrudelte ….. war keine Sau mehr da …. also jedenfalls VOR dem Stadion ! Wo waren die bloß alle hin ???

Mutig wie ich eben nunmal bin, habe ich mich dann mit einem kostbaren Becher Stauder bewaffnet, verdachtsweise einfach mal grob dahin bewegt von wo der ganze „unsägliche Lärm“ herkam …. und tatsächlich und eigentlich unglaublich …. aber da waren sie alle !!!

Hammer – so einfach ist manchmal das Leben !

Den Versuch mich noch während der ersten Halbzeit bis dahin „hochzuarbeiten“ wo ich meine Jungs und Mädels der Uralten grob vermutete habe ich dann aber erstmal gecancelt …. womöglich hätte ich dabei einen Teil des kostbaren Becherinhalts unterwegs irgendwo „zweckfremd entsorgt“. Da muß man(n) dann schonmal sorgfältig die Prioritäten abwägen ….

Also den verbliebenen Rest der ersten Hälfte aus „halber Höhe“ verfolgt. Die ersten zehn Minuten in denen angeblich die Oberhausener Gäste gar nicht mal soooo schlecht gewesen sein sollen ( wurde mir berichtet – vorstellen kann ich mir das eigentlich nicht …. ) habe ich mir „geknickt“ ….

Das was ich gesehen habe war in Hälfte Eins irgendwie ein typischer Sommer-Nachmittags-Kick. Da bewegten sich irgendwie 22 Leute in kurzen Hosen über einen satten grünen Rasen, ohne dabei wirklich Nennenswertes zu bewerkstelligen. Daß dabei sogar noch ein Ball „im Spiel gewesen sein soll“ ist gar nicht weiter aufgefallen !

Halbzeit – 0 : 0 ! Irgendwie ein logisches Resultat oben erwähnter „Aktivitäten“ …..

VIEL WICHTIGER war für mich dann jedenfalls der geradezu wagemutige Versuch mich in der Halbzeit-Pause dem Epizentrum der Uralten schrittweise anzunähern ! Und was soll ich lange erzählen …. Sturheit und Ausdauer machen sich manchmal eben doch bezahlt.

ICH HABE ES TATSÄCHLICH GESCHAFFT !!!

Die Freude darüber bei MIR war riesig die ganze Truppe dann endlich gefunden zu haben. Wie die Gefühlswelt auf der „anderen Seite“ aussah, kann ich natürlich nur unzureichend beurteilen. Solch ein völlig unerwarteter „Wiedersehens-Schock“ bewirkt ja manchmal völlig irrationale Reaktionen …..

Aber die Jungs und Mädels haben das plötzliche Auftauchen des „Wilden aus den dunklen Wäldern des Südens“ doch recht souverän weggesteckt …. jedenfalls hat keiner panikartig die Flucht ergriffen ! Sind halt alles knallharte Uralte …. die schockt so schnell nichts ……

Ach so ja …. Fußball !

Jau …. wurde dann auch nochmal gespielt ! Uuuund war in Hälfte zwei dann auch ein gutes Stück besser, was wohl vor allem auch an dem schnellen Führungstor unseres „Reglers“ lag, der sich mit diesem Tor einen mehr als verdienten krönenden Abschied von der Hafenstraße verschaffte und unserem RWE damit den Weg Richtung DFB-Pokal öffnete. Von Oberhausen kam in Hälfte zwei einfach deutlich zu wenig, um den sich anbahnenden Final-Sieg unserer Jungs wirklich nochmal ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Mit dem Elfmeter-Tor in der Nachspielzeit durch den ebenfalls scheidenden Oghuzan ( schreibt man das so … ? ) Kefkir war dann endgültig der Deckel drauf !

Unser RWE also zum insgesamt zehnten Mal Niederrheinpokalsieger … und damit Rekord-Halter ! Ein Rekord allerdings, auf den der Großteil der RWE-Fan-Gemeinde ganz bestimmt auch liebend gerne hätte verzichten können, da er eben alleine der Tatsache geschuldet ist, dass er nur deshalb zustande kam, weil wir uns schon gefühlt viiieeeel zu lange in den Niederungen des Amateur-Fußballs aufgehalten haben …. !!!

Auf jeden Fall nehmen wir dadurch in der kommenden Saison mal wieder am auch finanziell lukrativen DFB-Pokal teil, und spielen damit vielleicht einen Teil der Kohle ein, die wir für die dringend notwendige Verstärkung unseres Kaders brauchen, wenn wir uns in den kommenden Spielzeiten schrittweise langsam ( oder gerne natürlich auch etwas schneller … ) Richtung Drittliga-Spitze und damit Aufstieg in die 2.Bundesliga bewegen wollen !

Also unterm Strich dann doch ein gelungener Saison-Abschluss unter die erste Spielzeit im Profi-Fußball nach endlos langen Jahren bei den Amateuren !

Für mich persönlich war es trotz der seeehr stressigen Anreise ein toller Tag an der Hafenstraße, für den sich die ganze Mühe absolut gelohnt hat.

In allererster Linie aber eben vor allem wegen der ganzen tollen Jungs und Mädels der Uralt-Ultras rund um unseren sagenhaften und einzigartigen Herrn Präsidenten, die ich gestern nach einer gefühlten halben Ewigkeit endlich mal wieder „live“ sehen und erleben durfte !

Hat mal wieder Spaß gemacht mit Euch zusammen – und es wird hoffentlich nicht wieder ein gutes halbes Jahr dauern bis zum nächsten Treffen !

In diesem Sinne – schöne Grüße aussem Süden ….. uuuund :

NUR DER RWE

Mein „Lebenslauf“ als ROT-WEISSER begann so in etwa zwischen den Spielzeiten 1975/76 und 76/77 als unser RWE gerade dabei zu sein schien sich in der ersten BUNDESLIGA allmählich festzusetzen und sein jahrelanges „Fahrstuhl-Dasein“ abzulegen ….. wie gesagt ….. schien !!!

Im Leben wie eben auch im Fußball kommt dann eben meist doch alles irgendwie ein „klein wenig“ anders als ursprünglich mal gedacht !

Ich war damals 10 – 11 Jahre alt und begann mich so nach und nach intensiver für diesen „merkwürdigen“ Sport zu interessieren. Es war die Zeit in der ich auch selbst dann angefangen habe im Verein Fußball zu spielen.

Warum ich dann als Schwarzwälder Ureinwohner „ausgerechnet“ RWE-Fan geworden, und nicht wie eigentlich alle anderen „normalen Schwaben“ um mich herum, dem quasi vor der Haustür spielenden VfB Stuttgart verfallen bin …. hmmmm …. vielleicht gerade DESWEGEN ! Weil ich halt eben vermutlich doch  einen kleinen Gen-Defekt habe, und halt dann doch nicht so ganz „normal“ ticke …… sagen jedenfalls alle ….. höre ich ständig und immer wieder !

Dann wird’s wohl auch stimmen ….

Jedenfalls hat mich der Virus RWE zu der Zeit volle Breitseite erwischt und mich seither nie mehr losgelassen …. dumme Sau die !!!

Was könnte man …. also ICH …. doch für ein völlig „friedliches“ und tiefenentspanntes Fan-Leben leben, wenn man …. also ICH …. mich/sich für einen ganz stinknormalen Klub entschieden hätte !

Aber NEIN NEIN NEIN und nochmals NEIN !!!

Ausgerechnet der verrückteste Klub unter Deutschlands Fußball-Himmel musste es sein. Ein Verein bei dem das Leiden und Zittern und Hoffen und manchmal auch Verzweifeln quasi von der Pike auf schon irgendwie „miteingebaut“ ist !

Aber da ich ja, wie bereits weiter oben schonmal „ganz kurz“ erwähnt, scheinbar auch sonst und generell nicht wirklich so gaaanz normal unterwegs bin, konnte es ja eigentlich zwangsläufig nur der RWE werden.

Wie sagt man so schön – Da haben sich zwei gesucht und gefunden !!!