Wie es wirklich war. Echt jezz?

Tollhaus-Hafenstraßen-Investigativ-Reporter Black Berry erzählt exklusiv über die Hintergründe und Ablauf des Vertragspoker um Ahmed Arslan.

Barfuß-City. Ein kleiner, verschlafener Ort im tiefsten Schwarzwald, der aber nicht wie man vermummten, äh vermuten lässt, in Dunkeldeutschland liegt.

 Es ist Dienstag, 12 Uhr mittags. „Hey, was machen wir nun?“ Lars Fleischer, einer der Co-Trainer, im Camp als Grillmeister aktiv, wendet sich ungeduldig an seinen Boss. Chefkautsch Dabrowski reagiert nicht, ist tief in Gedanken versunken. Gestern war sein Geburtstag. Nur schwach kann er sich daran erinnern. Wie konnte es soweit kommen?  Oder hat er alles nur geträumt?

Dabei fing der Tag wunderbar an. Die gesamte Mannschaft stand vor seiner Pritsche, trällerte lauthals und voller Inbrunst „Happy Birthday to You“ und überreichte ihm ein paar nagelneue Nordic-Walking-Stöcke als Geschenk. Unverpackt versteht sich, weil Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Camp ganz großgeschrieben wurden. NACHHALTIGKEIT. UMWELTBEWUSSTSEIN. Optisch hatte er an den Stöcken nichts auszusetzen, nur die Länge ließ sich nicht verstellen, also musste er den gemeinsamen Spaziergang im Wald tief gebeugt bewältigen.

Jetzt schmerzte sein Rücken extrem. Paul Freier war so frei, schenkte ihm zwei Tassen Polnischen Wodka zwecks Schmerzlinderung ein. „Na, Kautsch, besser?“. Dabro nickte, wirkte allerdings etwas benommen. Gut, dass kurz darauf im nahegelegenen Ententeich ein Schwimmwettkampf zwischen Abwehr, Mittelfeld, Sturm und Staff auf dem Programm stand. Überraschungsgast Christian Flüthmann schnappte sich seine Trompete und blies zum Angriff. Leonardo Vronic und Moussa Doumbouya hielten sich die Ohren zu. „Wo sind denn die anderen?“, wollte der Sportdirektor wissen. „Mehr Stürmer haben wir nicht, Christian. Echt. Marcus wird Dir das bestätigen“. „Meinste den Uhlig?“. Dabro atmete tief durch. „Nein, ich mein´ den Marcus Steegmann“. „Haha, reingelegt, war nur ein Scherz“, freute sich Christian Flüthmann, bestens gelaunt.

„Dabro, heute Abend, direkt nach dem Verzehr der Gemüsefrikadellen mit Erdnussbutter, setzten wir uns zusammen, schmieden heiße Eisen und danach Pläne für einen Angriff auf die Tabellenspitze. . Na, was sagste jetzt?“ Der Übungsleiter hob die Schultern an. „Weiß nicht so recht“.

Stunden später – die meisten Spieler lagen längst schnarchend in ihren Kojen – saßen Dabrowski, Flüthmann, Freier und Fleischer immer noch zusammen, diskutierten ausgelassen über mögliche Kaderverstärkungen. „Paul, bring uns noch ein Fläschchen von dem Klaren, Du weißt schon“. Gemeint war Yannik Paul, der Spielanalyst.  „Mensch Du Freier, sag doch endlich mal Yannik zu mir“.

Just In dem Moment ging die Tür auf. Hereinspaziert kamen Andre´Helf, Alexander Rang und Marc Nicolai Pfeifer. Letzterer mit einem Sack unter dem Arm. Nachdem sich die Männerriege freundschaftlich umarmt hatten, ließ der neue Vorstandsvorsitzende die Katze aus dem Sack. Miauend sprang die Schwarz-Weiß Gefleckte auf den Fenstersims.

„Alex, komm leg die Karten auf den Tisch“, forderte Dr. Helf den Sponsorenjäger augenzwinkernd auf. „Dabro, weil Du heute Geburtstag hast, eine kleine Überraschung. Wir pokern hier und heute um die Verpflichtung von Ahmed Arslan. Gewinnst Du, macht Marcus morgen den Vertrag mit AA klar. Verlierst Du, streicht Alex ihn von seiner Rangliste“.
Chefkautsch Dabro war perplex. Auch der Alkohol zeigte mittlerweile Wirkung. „Paaaauuule, waaaa meinsteee. Hihi. Der Arschlan gehört mir“. An viel mehr kann sich der Trainer nicht mehr erinnern.

„Erde an Christoph. Hallo!“ Lars Fleischer holt den Chefkautsch zurück in die Gegenwart. „Lass packen Lars. Wir reisen ab. Morgen verpflichten wir den Marc de Burg!“.