Im Reiseführer für Ostwestfalens wird die Sportclub Arena in Verl als besonders geeignet für an Höhenangst leidende Menschen eingestuft. In der Tat, ein paar Stufen hoch und man ist bereits oben angelangt, und kann dann knapp über den Sicherheitszaun hinweg aufs Spielfeld blicken.  

Dann die Lichtershow. Ich traute meinen Augen kaum. Wirkte wie auffe Kirmes.

Irgendwie passt das Äußere nicht so recht mit den sportlichen Leistungen des Gastgebers überein.

Die Kicker das SC Verl haben auf jeden Fall ein höheres Niveau und so setzte Kautsch Uwe Koschinat auf Sicherheit, änderte die Grundformation. Schultz und Bouebari bildeten mit Hofmann, Kraulich sowie Rios Alonso eine stabile Fünferkette. Die Rechnung ging auf. Die bisher erfolgreichste Offensive biss sich die Zähne an Essens Hintermannschaft aus. Chancen blieben Mangelware.

Allerdings über weite Strecken auch für die Rot-Weissen, bis auf drei erfolgversprechende Angriffe in der ersten Halbzeit.
Die vierte – und größte Einschussmöglichkeit – vergab Unglücksrabe Jannik Mause, als er in der letzten Spielminute die etwas zu ungenaue Hereingabe von Lucas Brumme nicht verwerten konnte. Die Lauterer Leihgabe hätte sich als Matchwinner feiern lassen können. Es blieb beim „hätte“, und damit beim leistungsgerechten null zu null.

Anders als die Systemumstellung, war der Startelfeinsatz von Marek Janssen keine Überraschung. Ebenfalls nicht überraschend, dass er nicht so recht ins Spiel fand. Dagegen war die Partie für Jannik Hoffmann wie geschaffen. Seine Duelle mit Alessio Besio waren der Höhepunkt der Begegnung. Hafenstraßen-Fußball in Ostwestfalen.

Durch das Remis rutschte RWE auf Platz Sechs. Eine gute Platzierung, die allerdings nicht zum Aufstieg berechtigt. Es fehlt halt noch etwas für den ganz großen Coup.

Trotzdem: Ein Sieg gegen Ulm und die rot-weisse Welt ist bereit für mehr, auch auf dem Transfermarkt.

Für mich persönlich war die Reise ein Volltreffer. Tolle, kleine, Reisegruppe. Viele nette Zeitgenossen getroffen. Und dann endlich mal wieder mitten drin, wo gegrölt, angefeuert, gemault und geblödelt wird.

Unbezahlbar. Für Feinheiten gibt’s ja Magenta.

Bis denne,

der Happo