16 Jahre Uralt-Ultras und das erste Jahr Tollhaus-Hafenstrasse

Heute, vor einem Jahr, ging diese Homepage erstmals online. Am Folgetag habe ich dann einige Kumpels darüber informiert. Nach und nach sprach sich das neue Projekt von mir herum. Im Nachhinein ärgere ich mich maßlos über meine wenig bis gar nicht durchdachten, emotionalen Entscheidungen, all die anderen Seiten (uralt-ultras-rwe.de, uralt-ultras-rot-weiss-essen.de, oder happos-unkaputt-bar.de) vom Netz genommen zu haben.

Unverzeihlich!

Wenn alles klappt, kann eine dieser Seiten in Kürze doch noch gerettet werden.

Als am 27.04.2007 Mitten im Pott, Heinz-Dieter Klöpper, alias Sir Manni, Frank „Pottwahl“ Vennewald und meine Wenigkeit aus Jux den Fan-Club Uralt-Ultras-RWE gründeten, war nicht abzusehen, wohin die Reise geht.

Heute steht fest, es entwickelte sich zu einer kleinen Erfolgsgeschichte. Die aktuellen UU-Mitglieder begleiten mich praktisch vom Start weg, unterstützen jede Aktion, egal, ob diese Beachtung von Vereinsseite bekommen oder von RWE sehr nahe stehenden Personen, chronisch ignoriert werden. Immer geht es um die Sache. Nie um Einfordern von Beifall.

Vereinsmeierei ist allen zuwider. Es gibt keine Satzung, keinen Gruppenzwang. Einzig die Liebe zu Rot-Weiss Essen, der respekvolle Umgang untereinander und ein Herz für Menschen, denen es nicht so gut geht, hält die Gemeinde zusammen.

Es ist nicht immer leicht, ein Uralter zu sein, aber niemals langweilig. Trotz aller Querelen und Streitereien untereinander, Wir sind halt alle Eigenbrödler und jeder hat sein Päckchen oder gar Rucksack zu tragen.

Wenn es hart auf hart kommt, ist Hilfe immer nahe.

Die Uralten halten sich für nichts Besonderes und sind es auch nicht. Fakt ist allerdings, Ultras gibt es in jedem Proficlub, aber nur der RWE hat Uralt-Ultras!.

Stolz bin ich darauf, dass wir viele Freunde dazugewonnen haben. .Tolle Menschen, die ähnlich ticken wie wir, aber auch andere Meinungen zulassen, respektieren.

Wenn ich nicht wieder einen Furz im Kopf bekomme, dann wird das Tollhaus-Hafenstrasse zu einem liebgewonnenen Treffpunkt für Rot-Weisse und Sympathisanten. Das Forum (erstellt Anfang September) nimmt auf jeden Fall richtig Fahrt auf.

Bleibt gesund!

Ihr seid JEDERZEIT im Tollhaus-Hafenstrasse willkommen.

der Happo

P.S: Eng mit der der Geschichte der Uralt-Ultras verbunden, ist Micha aus Bielefeld. Essener und Bielefelder, das geht gar nicht. Doch, es geht, und zwar dann, wenn die richtigen Menschen zusammentreffen und die Vorurteile überwinden. Der Präfect fehlt mir, uns. Unsagbar.

Zur Erinnerung, zum Innehalten, sein Selbstporträt:

Halli, Hallo, Hallöle……

ich bins, der Micha oder auch „Praefect“. Pate der UU’s / Außenstelle OWL (Bielefeld).

Vorab: 2008 – 2017 Ja, wir haben bald 10jähriges! 🙂 🙂 🙂

Inspiriert von Happo seinen crazy Shirts, beginne ich mit einer kleinen Wortspielerei:

Ich liebe Bielefeld und mag lecker Essen, vor allem mit Rot – Weiss. 🙂

Tja, was soll ich als „Außenstelle“ OWL zu meiner Person und RWE schreiben?

Wie und warum kam es zu dieser (Ver)Bindung?

Als Herzblut-Armine muss ich da doch etwas ausholen.

Mein erstes Spiel von RWE habe ich 1978 gesehen. Im zarten Alter von knapp 14 Jahren. Zu Hause auf unserer Bretteralm. Damals noch 2 Liga Nord. Warum ich mich daran erinnern kann? In dieser Saison habe ich das erste Mal fast jedes Heimspiel gesehen und musste häufig mit dem Drahtesel übern Teuto radeln, da ich das Busgeld für ne Bratwurst sparen wollte. Das war harter Tobak. Ich habe nachgeschaut, wir spielten 2:2. Was damals wirklich los war, das hat sich nicht in meinem Hirn eingebrannt. Kann also nicht so spektakulär gewesen sein. War aber wohl ein sehr angespanntes Verhältnis zueinander, auf den Tribünen. 😛  

Den ersten Vollkontakt zum RWE hatte ich dann aber 1987 in Essen. Mit zarten 22 Lenzen und einer recht stabilen Truppe aus BI begleiteten wir unsere Arminia zur Hafenstraße. Was soll ich sagen, Spiel 0:2 verloren und die 3 Halbzeit Unentschieden gespielt, mit leichten Vorteilen für RWE. 😀 . Hätte mir da jemand gesagt, dass ich hier mal meine Geschichte zum RWE danieder schreiben werde hätte ich es als pure Blasphemie empfunden.

Das für mich letzte Aufeinandertreffen, auf Basis totaler Rivalität auf und neben dem Platz, war dann in der Saison 94/95. In Essen verloren wir mit 0:1 und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie auf dem Weg vom Bahnhof zum Stadion einiges an „Glasbausteinen“ auf uns niederprasselte. Auch nach dem Spiel ging es ne Weile recht sportlich auf dem Rückweg weiter. Aber so war es nun mal.

Das Heimspiel haben wir mit 4:0 gewonnen und Happo „himself“ durfte dann im Galopp durch unser damaliges Heiligtum, den „Oetkerpark“, spurten. Hoch zum Johannisberg.  Ich möchte feststellen, dass wir da nicht nur das Spiel sondern auch die 3 Halbzeit recht erfolgreich für uns verbuchen konnten. 😀

Essen und Bielefeld,….das passt(e) halt absolut nicht. Warum? Brauch ich hier ja nun wirklich nicht erläutern.  Die dunkelste Seite unserer Vereinsgeschichte.

Letztendlich sind wir aufgestiegen und ihr habt unseren „Wuckel“ bekommen. Guter „Deal“. 😉

Wie auch immer, dann passierte nix mehr. Sportlich entwickelten sich beide Vereine in andere Richtungen, mehr oder weniger.

Im Jahr 2008 streifte ich ein bissel durchs endlose www, auf der Suche nach Tradition. Ja, richtig gehört. Schon zu dieser Zeit auf Suche nach Tradition. Und schwupps war er wieder da, der RWE . Zufällig stieß ich auf die Seite der UU’s. Happo, HDKRWE, Pottwahl…… was für Namen tauchten da auf? 😀 Was soll ich sagen, ich hegte spontan Sympathie. Die Art und Weise wie man hier miteinander kommunizierte ließ mich öfters mal lachen. Es war was Besonderes, was ich so nicht kannte. Irgendwann traute ich mich dann und verfasste einen kleinen Eintrag im GB und das auch noch als Bielefelder. Wünschte Essen alles Gute, denn so ein Verein gehörte nicht in die 3, bzw. 4 Liga. Das war mal klar. Letztendlich war es eine scheiß Saison für beide Vereine. Arminia stieg aus der Bundeliga ab und RWE verpasste die Quali für die 3 Liga. Sicher, im Verhältnis war es bei mir Klagen auf hohem Niveau, änderte aber nix an den Gefühlen, die man bei einem Abstieg hat. Die erste Gemeinsamkeit, eine scheiß Saison für beide Vereine.

Jetzt wurden meine Besuche auf der UU Homepage regelmäßig und des Öfteren hinterließ ich auch mal einen Gruß. Zudem verfolgte ich auch mit ehrlichem Interesse die Entwicklung beim RWE.

So kam es, wie es kommen musste. Am 24.10.2009 machte ich mich auf den Weg zur Hafenstraße, um mein erstes Spiel von RWE zu sehen, ohne das Arminia dabei eine Rolle spielte. RWE spielte gegen „unseren“ Erzrivalen Prxxxxen Müxxxer. Man, was war ich aufgeregt. Schließlich wusste ich ja nicht was mich erwartet.  Ein Bielefelder fährt nach Essen um ein Spiel gegen MS zu schauen und dabei die UU’s kennenzulernen. Bekloppter geht es eigentlich nicht. Himmelfahrtskommando könnte man auch sagen. 😀 Gefahrensucher? Ich weiß nicht was mich da geritten hat. 😉 Fluchtmöglichkeiten gab es keine. Wohin denn auch? 😛 Der Empfang war „vorsichtig“ aber trotzdem herzlich. Man merkte,……..erstmal „abchecken“ wie, wer so tickt war angesagt.  Zudem wurde ich gleich eingesenft, was mir aber erst im Nachhinein richtig bewusst wurde. Schamlos nutzte der Präses meine noch vorhandene und der Aufregung geschuldete Desorientierung aus. Er zwang mich dazu, einem scheiß Prxxxxen die Hand zu geben und hielt dieses auch noch fotographisch fest. Die Höchststrafe für einen Bielefelder. Das bedeutet eigentlich Bielefeld-Verbot auf Lebenszeit und zwar für mich. Was für eine surreale Situation. Nen Prxxxxe vorm Essener Fanblock und ich gebe ihm die Hand. Was für eine Demütigung. Noch heute wache ich, gepeinigt und im Stolz verletz, nachts schweißgebadet auf. 😉

Wie auch immer, die Rache folgte auf dem Fuß und RWE kassierte in der 90 Minute den 1:1 Ausgleich. Half beiden nicht wirklich. Hätteste mich mal nicht…… 😛 😀

Danach ging es noch zu „Ente“ Lippens. Ja, dass Eis war gebrochen.

Jetzt begann die irre Geschichte der „Völkerverständigung“ richtig. Aus losem Kontakt wurde mehr und mehr. 

Am 25.04.2010 machten sich dann Happo und Manni auf den Weg nach Bielefeld. Der erste „Gegenbesuch“.2 Liga, Arminia spielte gegen Düsseldoof. Ergebniss: 1:1. Es war ein schöner Tag, den wir am Flughafen-Cafe, in Oerlinghausen, ausklingen haben lassen.

Im Grunde war spätestens jetzt der Packt besiegelt. Man passte einfach zusammen, menschlich und konnte somit die Fehlfarbenzugehörigkeit des anderen vergessen oder einfach drüber hinwegsehen.

 Im Laufe der Zeit folgten etliche Besuche. Es ging hin und her und immer mehr „Menschen“ gesellten sich zu der illustren Runde. Bielefelder und Essener. Zudem gab es auch immer häufiger private Kontakte und auch Besuche. Freundschaften bahnten sich an um dann tatsächlich auch vollzogen zu werden. Irgendwie unglaublich aber wahr.

Auf der Ebene hat was funktioniert und ist was Entstanden, was auf größerer Ebene sicherlich nicht möglich ist. Dazu ist die Rivalität zw. Arminia und RWE einfach zu groß. Aber häufig sind es nun mal die scheinbar kleinen Dinge, die so viel Gutes mit sich bringen.

Ich bin stolz und froh, euch kennengelernt zu haben. Ich habe große Achtung vor den Menschen im Pott. Die Herzlichkeit aber auch das ehrliche „geradeaus“ in Essen, hat mein Herz erobert.

Ich leide mit euch mit, wenn RWE verliert und freue mich riesig, wenn RWE gewinnt. Das ist kein „Fake“ oder „postfaktisch“, das ist Realität.

Ein Stück RWE gehört jetzt auch zu meinem Leben. Das wird sich auch nicht mehr ändern, kurzzeitig vielleicht mal unterbrochen, wenn es zu einem sportlichen Aufeinandertreffen kommt, dann aber auch nur für 90 Minuten oder 120. Basierend auf dem erlebten, bei Arminias letzten DFB-Pokalspiel in Essen,  muss ich aber trotzdem sagen, es fühlt sich für mich schon komisch an, an der Hafenstraße auf dem Gästeblock zu stehen.

Auf das es niemals endet. 🙂

Es ist mir eine Ehre, Pate der UU’s zu sein.

Gruß von der Außenstelle OWL,

„Glück auf, RWE“

Micha 🙂