wird alles versucht, die Mannschaft zu verstärken und den Abstieg zu verhindern. Hoffentlich rechtzeitig … und erfolgreich.
Heute erschien im Lokalsport Essen der Funke-Medien Gruppe meine Kolumne unter dem Titel „Die Wintertransfers lassen die Zuversicht wieder steigen“.
Den Text dazu hatte ich bereits am Montag geschrieben. Die Veröffentlichung hat sich aufgrund der turbulenten Tage bis heute hingezogen, so dass einige Vorkommnisse von mir nicht thematisiert werden konnten. Deshalb habe ich zumindest zwei, drei Sätze für den Blog hinzugeführt.
Hier die Uncut-Version ☺
Guten Tag meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur Kolumnenlesung.
Ach ne, das mit den Damen und Herren vergessen wir ganz schnell. Die Welt ist echt verrückt. Ich meine nicht die mit dem Musk-Interview. Politik und Sport haben nichts miteinander zu tun. Haha.
Allgemein sagt man dem weiblichen Geschlecht nach, unter starken Stimmungsschwankungen zu leiden. Wer das behauptet, wird garantiert keinen Fußball-Fan oder noch schlimmer, keinen Fan von Rot-Weiss Essen, in seiner Familie oder Bekanntenkreis um sich haben. Da war die Stimmung bereits unter der Erde. Nach Beendigung der Hinrunde Platz 18, mit einer Tordifferenz von Minus 11. Werte eines Absteigers. Ernüchternd. Beängstigend. Dann dieses fast stündliche Checken, ob es wenigstens Erfolgsmeldungen in Sachen Wintertransfers gibt. Schlimm. Auch beim Trainingsauftakt nur altbekannte Gesichter auf dem Platz.
Sonntag dann zumindest ein überzeugender Auftritt im geheimen Testspiel an der Seumannstraße gegen den Niederländischen Zweitligisten FC Emmen. Fünf Tore wollen erstmal erzielt werden. Aus Kostengründen dürfte keine Siegprämie geflossen sein., höchstens vielleicht für jeden Akteur eine Tube Shampoo. So wie für die Skispringerdamen.
Große Sprünge kann sich der Verein bekanntermaßen nicht leisten. Oder doch? Die Nachricht von der Verpflichtung des“ Kriegers“ Klaus Gjasula, schlug hohe Wellen und als dann kurz darauf auch noch der mit einer brutalen Geschwindigkeit ausgestattete Torjäger Dominik Martinovic (O-Ton Trainer Koschinat), als weiterer Neuzugang offiziell vorgestellt wurde, schlug die Stimmung endgültig in Jubelarien um. Auch Vorstandboss Marc-Nicolai Pfeifer haute sich und seinem Team anerkennend auf die Schulter. Nein, ich habe nicht (mehr) damit gerechnet, dass solch gestandene Profis bald schon für Rot-Weiss Essen fighten, um den Abstieg zu verhindern. Von der Vita her absolute Verstärkungen. Respekt und Danke an alle Beteiligten, diese Transfers ermöglicht zu haben. Besonders an Kaderplaner Marcus Steegmann und dem (Haupt-)Finanzier IfM. Einmal Blut geleckt, scheint die Suche nach weiteren „Krachern“ unvermindert fortgeführt zu werden. Dabro hätte seine helle Freude daran.
Meine Zuversicht ist dadurch gestiegen.
Diese wirklich positiven Meldungen ändern allerdings nichts an meiner ursprünglichen Kritik an der Kaderzusammenstellung. Es ist eine Vollbremsung erfolgt. Hoffentlich noch rechtzeitig, um auch nächste Saison weiter im Profifußball mitzumischen. RWE steht nicht von ungefähr weit unten. Die Qualität des Hinrundenkaders (Spielermaterial darf man ja nicht mehr schreiben) ist nicht drittligatauglich, behaupte ich nach wie vor. Selbstverständlich kann man das auch anders sehen. Allein die Personalie Berisha – nichts gegen den Menschen an sich – wirft Fragen auf. Dion Berisha wurde uns als Straßenfußballer verkauft, auf dem Rasen habe ich ihn kaum gesehen. Nicht jede Verpflichtung kann passen, ist selbst mir klar, doch musste es gleich ein Dreijahresvertrag sein? Auch wenn Dominic Martinovic nach eigenem Bekunden nicht des Geldes wegen zur Hafenstraße 97A gewechselt ist (😄), viel teurer wären er und Gjasula im Sommer kaum gewesen. Okay, die finanzielle Situation zu diesem Zeitpunkt ist mir nicht bekannt.
Wie auch immer, am Ende kackt die Ente.
Jetzt heißt es, volle Kraft voraus. Neu-Trainer Uwe Koschinat ist alles, nur nicht auf den Mund gefallen. Der wird seinen Schützlingen im türkischen Lara während des Trainingslagers schon Beine machen und Selbstvertrauen einbläuen. Trainingslager in der Türkei? Vor nicht allzu langer Zeit, war der Aufschrei groß. Stichwort Stimmungsschwankungen.
Mögen all die Kosten und Mühen nicht umsonst sein, sondern sich mit dem Klassenerhalt auszahlen. Nichts anderes wünsche ich mir für Rot-Weiss Essen diese Saison!
Rot-Weisse Grüße,
der Happo
Wie immer keine Einwände, nur Lob und eine kleinen Kommentar.
Was soll man zu einer perfekten Kolumne auch sonst schreiben?
Ja, aktuelle Dinge konntest du leider nicht mit eifließen lassen.
Wie z.B. das 2-teilige Interview mit Marc-Nicolai Pfeifer im RS, in dem er gefühlt mehr gesagt hat, als in seiner bisherigen gesamten Zeit als RWE-Vorsitzender.
Moin Happo,
sehr sachliche und zutreffende Analyse der aktuellen Transferperiode der Rot-Weissen vor dem Hintergrund der Sommertransfers und der absolvierten Hinrunde.
Interessant Deine Bemerkung zur Wahl der Türkei als Ort des Trainingslagers. Denkt man an den Aufschrei der Fans vor nicht allzu langer Zeit im Zusammenhang mit diesem Land, sieht man, wie schnelllebig unsere Zeit ist und wie schnell Fans vergessen. Aber manchmal ist das auch gut so, denn sonst könnte man als Fan ja gar nicht unvoreingenommen an die kommende Rückrunde von RWE herangehen.
Quasi die Gnade des Vergessens. 😉
„Dion Berisha wurde uns als Straßenfußballer verkauft, auf dem Rasen habe ich ihn kaum gesehen.“
Da habe ich sehr laut gelacht, prima!
Toll,wie Du Kritiken und Lob allgemein schreibst.
Alles mal wieder sauber zusammengefasst und mit dem Dir eben nunmal ganz eigenen augenzwinkernden Humor auf den Punkt gebracht.
Alles drin – alles dran was es derzeit zur Situation unseres Klubs zu sagen gibt.
Ab übernächsten Sonntag muß dann die Mannschaft „sprechen“. Ich hoffe sie wird das in deutlich überzeugender Manier tun als wie in der gruseligen Hinrunde !