Meine Kolumne rund um unseren Verein, Rot-Weiss Essen, erschien am 19.09.2024, im Lokalsport Essen der Funke-Medien Gruppe unter dem Titel:
Bei Rot-Weiss Essen herrscht eine diffuse Stimmung
Hier der Link zum Original
Essen. RWE-Kolumnist ärgert die Art und Weise, wie das Spiel gegen Wehen Wiesbaden verloren ging. Vor dem Ingolstadt-Spiel übt er sich in Zuversicht.
„Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es wirklich war“, so äußerte sich einst Fredi Bobic kurz nach einer Niederlage. Herrlich. Seit der 0:3-Klatsche auf eigenem Platz gegen den SV Wehen-Wiesbaden sind bereits einige Tage ins Land gezogen. Dunkle Wolken über dem Stadion an der Hafenstraße dagegen nicht, drücken aufs Gemüt. Es war nicht die Niederlage an sich, sondern die Art und Weise, wie das Spiel verloren ging.
Die Festung Hafenstraße bröckelt
Wehen lauerte auf Fehler, schlug dann eiskalt zu und aus war es mit den Bemühungen, den angestrebten Heimsieg einzufahren. Die Festung Hafenstraße bröckelt. Die Suche nach den Ursachen läuft intern bereits auf Hochtouren. Noch wichtiger, das Team um Coach Dabrowski versucht die Fehlerquote zu minimieren und zwar intensiv. Ein Wort, dass derzeit Hochkonjunktur bei Rot-Weiss Essen hat.
In der Politik wird einer neuen Regierung allgemein 100 Tage Bewährungsfrist zugestanden. Beim Fußball sind es zehn Spieltage, die einem neu zusammengestellten Kader eingeräumt werden, sich zu finden. Dann wird das Urteil gefällt. Von Experten oder Laien, wie ich einer bin. RWE hat nun (erst) sieben Pflichtspiele hinter sich gebracht, also halte ich die Füße still.
Viel hat die Mannschaft noch nicht auf die Kette gekriegt
Was ich aber sagen, schreiben kann: nicht ein einziges Match hat mich vom Hocker gehauen. Egal, ob Dreierkette, Viererkette, viel hat die Mannschaft noch nicht auf die Kette gekriegt. Schritt für Schritt wollen sie sich verbessern, das glaube ich uneingeschränkt. Mir liegt es fern, einzelne Spieler herauszupicken, um ihnen Vorwürfe zu machen. Die Frage ist, ob sie miteinander harmonieren, jeder für den anderen kämpft, ein eingeschworener Haufen sind bzw. werden. Nicht immer bilden die besten Fußballer das beste Team.
Dass es nicht so rund läuft, liegt nach Aussagen der sportlich Verantwortlichen auch an der späten Komplettierung des Kaders. Nachvollziehbar. Wer will da widersprechen?! Doch offen ist, warum zog sich alles so in die Länge? Okay, bis Neuzugang und Hoffnungsträger Kelsey Owusu Aninkorah-Meisel seinen vollständigen Namen unter das Arbeitspapier gemalt hat, dauert es naturgemäß ein Weilchen. Aber sonst? Lagen eventuell auch interne Gründe vor, sprich, zu wenig Geld vorhanden oder wurden finanzielle Mittel zu zögerlich bereitgestellt?
Für Interna bei RWE wäre ein Maulwurf hilfreich
Eine Antwort erwarte ich nicht wirklich. Für solche Interna wäre ein Maulwurf hilfreich. Als RWE-Fan gibt’s das ganze Jahr über Spekulatius und nicht erst wie in Supermärkten, ab September. Zu Weihnachten wünsche ich mir übrigens eine große Tüte Transparenz und unserem Trainer, dass ihm ein erneuter Spießrutenlauf erspart bleibt. Denn dann, wissen wir, hat er mit seinen Maßnahmen die Mannschaft zurück auf Erfolgskurs gebracht. Die Daumen sind gedrückt.
Insgesamt herrscht derzeit eine diffuse Stimmung im und rund um den Verein. Kaum zu greifen. Ich trau dem Braten nicht, obwohl ich kein Vegetarier bin. Mir fehlt ein echtes Aha-Erlebnis. Nicht nur auf dem Rasen. Taten statt Worte. Mit Phrasen, wie „breiter aufstellen, Abläufe optimieren, Kosten senken, effektiver arbeiten“ und so weiter und so fort, kann ich nichts anfangen. Solche Themen kochen besonders dann hoch, wenn die Punktausbeute mager ausfällt.
Ich geh jetzt nicht so weit wie Hans Krankl („Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär“), aber eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft, die zumindest ein Unentschieden aus Ingolstadt mitbringt, täte allen Rot-Weissen gut. Ja, und auch mehr Zuversicht. Damit fange ich am besten zuerst bei mir an. Auf gute, bessere Zeiten,
der Happo.
Bin ich ganz bei dir. Finanziell muss es ganz düster aussehen. Ich bin mal auf die Jahreshauptversammlung gespannt. Und die Verletzung von Tommy Eisfeld erscheint mir auch ein wenig fragwürdig. Das gleiche Schema, wie damals bei Bastians, der auch Kritik am spielsystem geäußert hat, anschließend verletzt und letztendlich suspendiert wurde.
Moin Thomas,
ich kenne keine Zahlen, mache mir aber natürlich auch Gedanken darüber.
Die verprochene Offenheit – auch was die Finanzen betrifft – ist nicht eingehalten worden.
Ich bekenne mich als Dabro-Fan, was nicht heißt, er ist fehlerlos.
Batians war nach übereinstimmenden Berichten und Aussagen, der faule Apfel. Anders als Eisfeld, wollte er die Führungsrolle nicht anderen überlassen.
Nichts ist unmöglich, nur Deine These teile ich (diesmal) nicht.
Danke für Deine Zeilen.
Zu viele Wechsel. Eigentlich überall. Da liegt zerbrochenen Porzellan in den Gängen an der Hafenstrasse. Und es fehlt(e) der eine oder andere Coup. Vor allem im Angriff (Stürmer) wie auch in der Verteidigung (Abwehr?). Man wird das Gefühl nicht los, dass da etwas nicht stimmt. Die Spieler spielen gehemmt. Wie damals, als ein Bastians gehen musste, damit der Knoten platzt. Wenn man nicht bald heraus findet, woran es liegt, stehen wirklich düstere Zeiten bevor. Es muss was geschehen. Nur Worte werden keine grosse Änderung herbei führen!
Sei gegrüßt, lieber Robert,
schön, auch hier von Dir zu lesen.
Teile Deine Bedenken und zwar uneingeschränkt.
Andererseits hat es die Mannschaft selbst in der Hand, für bessere Stimmung zu sorgen.
Hoffen wir das Beste!
Rot-Weisse Grüße
Moin Happo,
wie immer – oder dieses mal noch zutreffender als sonst schon – hast du die Probleme auf den Punkt gebracht.
Ich stimme auch Robert vollumfänglich zu. Auch ich werde das…
„Gefühl nicht los, dass da etwas nicht stimmt.“
„Die Spieler spielen gehemmt.“
Ich hoffe nur das es nicht noch schlimmer ist als ich vermute.
Denn ich vermute schon echt nichts Gutes.
Vielen Dank, Mad.
Für Kommentar plus Blumen.
Gut, dass morgen der Ball rollt.
Hoffentlich für uns erfolgreich.
Auf den Rest kann ich gut verzichten.
See you next week. 🍺⚽🤘
Die letzte Saison hat Spaß gemacht. Die Mannschaft trat sehr homogen auf. Einsatz und Siegeswillen stimmten, nachdem früh in der Saison die Störfaktoren und Egomanen beseitigt wurden. Die mannschaftliche Geschlossenheit mit der viele Spiele in den letzten Minuten umgebogen wurden ließ darauf schließen das es in der Mannschaft untereinander stimmte.
Die Aufbauarbeit von Markus Uhlig trug erste Früchte. Wer weiß wo wir jetzt spielen würden, wäre in der Winterpause die Verpflichtung eines Stürmers vorgenommen worden.
Anschließend ging es bergab. RWE präsentiert sich seitdem auf eine Art und Weise der Öffentlichkeit, die ich persönlich als beschämend bezeichne.
Der „freiwiliigen“ Rücktritte von Markus Uhlig und Sacha Peljahn demonstrierten deutlich, daß es in keinster Weise stimmte im Staate RWE und hinter den Kulissen viele Foulspiele erfolgten. Seitdem eiert der Verein dahin. Informationen gibt es keine vom Verein. Ein paar halbseidene Statements, nicht viel mehr als Textbausteine. Vorstand und Aufsichtsrat respektieren weder den Fan noch Vereinsmitglied. Mit beispielloser Arroganz und Ignoranz wird vor sich hin gewurschtelt.
Die Rückserie war bereits nicht mehr so toll, aber was dann in der Saisonvorbereitung und Kaderplanung erfolgte ist schon nicht mal mehr Slapstick. Auf jeden Fall ist es weit davon entfernt, wie man einen Proficlub eben professionell zu führen hat.
Die internen Intrigen und Ränkespiele stehen professionellen Management im Wege. Persönliche Eitelkeiten stehen über seriösen Arbeiten und Handeln.
Interne und vertrauliche Emails werden von leitenden Angestellten an die Presse weitergeleitet. Wer immer das war, man sollte sich von ihm unverzüglich trennen. So kann man nicht vertrauensvoll zusammen arbeiten, so gibt man ein erbärmliches Bild nach Außen hin ab. Das ist provinziell, das ist vereinsschädigend.
Die aktuelle Mannschaft präsentiert sich so wie Aufsichtsrat und Vorstand es vorleben. Uneinheitlich, unentschlossen, wenig kämpferisch, nicht sehr homogen.
Dabrowski soll es jetzt richten. Derjenige, den man vor gut einem Jahr noch vom Hof jagen wollte. soll jetzt übersinnliche Fähigkeiten entwickeln und mit dem, was man ihm da angerichtet hat ein sportliches Wunderwerk erreichen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende hat seine Konsequenzen gezogen uns das Schiff verlassen. Vom Aufsichtsrat mit der sportlichen Kompetenz, Waldemar Wrobel, hört man gar nichts. Weder zu der nicht erfolgten Verpflichtung eines Stürmers im Winter, noch zu der verspäteten Zusammenstellung des Kaders. Nichts.
So kann und darf es nicht weitergehen. Wenn man die erfolgreiche Aufbauarbeit der letzten Jahre weiterhin mutwillig aufs Spiel setzt, werden wir schnell wieder in der Regionalliga sein.
Laut Facebook und anderen Quellen formiert sich zur Zeit eine Opposition. Aktuell kann man dieses Bestreben nur unterstützen.
Stefan, diesen Kommentar lasse ich unkommentiert.
Deutliche Worte.
Danke
Hi Happmann, gut, dass du die Kolumne noch machst.
Deine Worte, dein Text sind Gold !
Sorry, aber das was Traumzauberer gerade vormuliert hat, ist Platin.
Den Text, von Traumzauberer bitte komplett in die nächste Kolumne!!!!!
PS. Werde die Opposition zu 1907 % unterstützen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Hey Pidder,
danke für Deinen Beitrag.
Deine Meinung kommt deutlich rüber.
Beste Grüße, auch an Deine Christiane, Hund und Katze
Diffuse Stimmung trifft es exakt auf den Punkt !!!
Man weiß momentan überhaupt nicht mehr wie man das ganze „Komplett-Gebilde“ RWE richtig fassen – richtig beurteilen soll.
Weder auf dem Platz – noch hinter den Kulissen !
Sportlich macht unser Klub im Augenblick den Eindruck als ob da relativ plan – und konzeptlos „auf den letzten Drücker“ noch irgendwie was zusammengebastelt wurde, was dann logischerweise auch nicht zusammenpassen und ein gutes Bild abgeben kann. Und Dabro soll´s nun gefälligst irgendwie hinbiegen, daß es am Ende dann doch irgendwie passt … Unschöne Situation !
Und vom neuen Vorstand kommt zur derzeitigen Lage kommunikativ rein gar nichts, womit der interessierte Fan irgendwie irgendetwas anfangen könnte, und was einen für die nahe Zukunft zuversichtlich nach vorne schauen ließe – Wenn überhaupt irgendwas gesagt wird, dann sind es leere Phrasen und Vertröstungen !
Alles wirkt auf mich im Moment wie eine bleierne Glocke, die da über UNSERER Hafenstraße hängt ….. und die Beine UND Köpfe (!!!) der Spieler lähmt ???
Mein Bauchgefühl ist derzeit jedenfalls mal wieder kein wirklich Gutes …
Auch Dir danke ic hfür Deinen Kommentar.
Er spricht für sich (und für Dich)
P.S. Der RWE wir niemals untergehen!
Moin Happo,
Deine Bestandsaufnahme der Gesamtsituation bei RWE mit „diffuser Stimmung an der Hafenstraße“ zu überschreiben trifft die Lage des Vereins auf den Punkt. Das Handeln der Verantwortlichen kann man nicht anders als nebulös, intransparent bezeichnen, das kommunikative Verhalten weiterhin als katastrophal. Und das, obwohl sich der Vorstand genau das Gegenteil auf die Agenda geschrieben hat. Aber hier ist es wie mit der sportlichen Wahrheit auf dem Platz: Wichtig ist die Tat, nicht das Wort.
Hoffen wir, dass die Verantwortlichen uns auf der JHV eines Besseren belehren und aufzeigen, wohin der Weg mit RWE führen soll.
Lieber Hürthi,
danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um einen Kommentar zu hinterlassen.
Was ich lese, ist das, was ich denke!
Genug der Worte. Wir wollen Taten sehen.
Nur das Beste für Dich und Monika!